ZurückWeiter   Das römische Frankfurt 3/3

1. Die Militärlager und der Civitas-Hauptort NIDA
2. Das Archäologische Museum in Frankfurt
3. Der Archäologische Rundweg in der Römerstadt NIDA


Plan der Römerstadt NIDA
& Archäologischer Rundweg

Das römische NIDA, unter dem heutigen Frankfurt-Heddernheim gelegen, war ab 75 n.Chr. zuerst Garnisonsort und im zweiten und dritten Jahrhundert politischer, ökonomischer und religiöser Mittelpunkt eines ausgedehnten Verwaltungsbezirkes im Hinterland des Limes.

Ein Archäologischer Rundweg entlang der wichtigsten bekannten Baudenkmäler soll einen Eindruck vermitteln von dem Aussehen des einstigen Kastells und der späteren Stadt, die weit über das heutige Frankfurt hinaus in römischer Zeit eine bedeutende Rolle gespielt hat.

Die ausgegrabenen Kultstätten und Steindenkmäler NIDAs übten bereits im frühen 19. Jahrhundert eine so große Faszination aus, dass Zeitgenossen von einem "teutschen Pompeji" sprachen. Bis zum Bau der "Römerstadt" Ernst Mays zwischen 1927 und 1929 lagen die antiken Überreste weitgehend unberührt unter den Wiesen, Äckern und Gärten des inzwischen eingemeindeten Stadtteils Heddernheim (SW-Foto rechts: historische Grabungsaufnahme aus dem Jahre 1911).

Die fast vollständige Vernichtung dieses einmaligen Kulturdenkmals geschah aber erst in den Jahren 1961 bis 73 durch die Errichtung der "Nordweststadt". Die Planung für diese Trabantenstadt erfolgte ohne Rücksicht auf die teilweise noch meterhoch im Boden erhaltenen Mauern der Wohnhäuser, öffentlichen Gebäude und Tempel des römischen Ruinenfeldes - der einst größten archäologischen Fundstätte Hessens. Ein riesiges "Bodenarchiv" zur antiken Geschichte Frankfurts war damit zerstört. Nur ausschnittsweise war es in diesen Jahren möglich, Befunde und Funde wissenschaftlich zu dokumentieren. Heute ist oberirdisch, sieht man von einigen Töpferöfen und den in den 90er Jahren freigelegten Hausfundamenten einmal ab, nichts mehr erhalten.


Links: Fahrzeug des Archäologischen Museums im Areal der Römerstadt
Rechts: Rettung einer "Jupitergigantensäule" vor dem Bagger

Die zwischen der modernen Wohnbebauung aufgestellten 12 Informationstafeln sollen deshalb schlaglichtartig mit "Lebensbildern", Plänen und Fotos in Heddernheim anktikes Leben wieder sichtbar machen. Sie sind zu einem Rundweg zusammengestellt, in dem die wichtigsten Ergebnisse von mehr als 200 Jahren archäologischer Forschung in NIDA zusammengefasst sind. Er ermöglicht eine Reise in die römische Vergangenheit - vorbei an Tempeln und Badeanlagen, über den Marktplatz und durch das Stadttor hinunter zum Hafen an der Nidda.

(Bilder, Texte und Lageplan der Römerstadt aus der Dauerausstellung über das römische NIDA im Archäologischen Museum in Frankfurt am Main)

Will man der "Römerstadt" einen Besuch abstatten und den Archäologischen Rundweg abwandern, fährt man am besten mit den U-Bahn (U1 Richtung Ginnheim) bis zur Haltestelle "Römerstadt", Ausgang "In der Römerstadt". Man befindet sich dann an der zentralen Straßenkreuzung innerhalb des antiken NIDA. Auch heute kreuzen sich hier wieder zwei wichtige Straßen samt einer U-Bahn-Linie (Bilder rechts und unten).


Informationstafel: Das "teutsche Pompeji" ist zerstört
an der zentralen Straßenkreuzung des antiken NIDA.

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