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Der Limes in Hessen beginnt im Westen kurz hinter dem gut erhaltenen Kastell Holzhausen, das selbst noch in Rheinland-Pfalz liegt. Bis auf ein kürzeres Stück am Anfang dieser Strecke ist der Pfahlgraben hier nicht mehr erhalten. Bereits ab dem Mittelalter wurden hier nördlich des Taunuskamms die Wälder gerodet und intensiver Ackerbau betrieben. Das an dieser Strecke gelegene Kastell Kemel ist von dem namensgebenden Ort überbaut worden (ohne Karte). Größere erhaltene Strecken des Limes finden sich erst wieder in der Nähe des Kastells Zugmantel, 15 km östlich von Holzhausen.


Westlicher Taunus, Limesstrecke 3, Wp 4-13


Westlicher Taunus, Limesstrecke 3, Wp 13-25

Nördlich des Kastells Zugmantel kreuzt der Pfahlgraben die alte Hühnerstraße, heute B 417. Die Straße bestand schon in römischer Zeit, sicherlich gab es an dieser Stelle vor dem Kastell einen Limesdurchgang. Hier stand Wp 3/15 am Zugmantel. Das Fundament des Steinturms wurde 1966 vor der Zerstörung durch den Straßenbau untersucht und es entstand 1971/72 dicht daneben ein rekonstruierter Limesturm, den man besteigen kann. Wer ihn aufsuchen möchte, kann den Parkplatz des Naturparks benutzen, der 250 m südlich vom Turm liegt. Von dort führt ein archäologischer Wanderweg hinüber zu dem Turm, und man kann auf dem Weg auch eine der beiden Rundschanzen des Zugmantel sehen, die eine Besonderheit am Taunuslimes darstellen. Vermutlich handelt es sich um ein kleines Amphitheater, das möglicherweise unter anderem militärischen Übungen gedient hat. Das Kastell Zugmantel liegt 300 m hinter dem Pfahlgraben. Der archäologische Wanderweg führt zu den Spuren des Kastells.


Westlicher Taunes, Limesstrecke 3, Wp 25-36

Zwischen dem Kastell Zugmantel und dem Kastell Alteburg südlich von Heftrich teilt sich der Limes in eine ältere geschwungene und eine jüngere gerade Strecke. Der gerade Verlauf war leichter zu überwachen und wurde von den Römern Mitte des 2. Jahrhunderts angelegt. Der Pfahlgraben ist hier über weite Strecken nicht mehr erhalten, ebensowenig das Kastell Alteburg und als auch ein vorgelagertes Kleinkastell. Gut dagegen kann man jedoch noch das Zusammentreffen von altem und neuen Limes bei Wp 3/29 erkennen, als auch auf einer flachen Anhöhe die Spuren des Kleinkastells Eichelgarten (3).

(Aus: "Die Römer in Hessen", 1989, D. Baatz & F.-R. Herrmann)

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